Der Schulbaumgarten befindet sich einige hundert Meter südlich des Dorfes Wenslingen auf einer Parzelle der Gemeinde und neu auch auf der angrenzenden Parzelle einer Privatperson.
67 Hochstammbäume (Apfel- und Birnbäume), vorwiegen alte resistente Sorten wie Tobiässler, Schafnase, Goldparmäne, Himbeerapfel, Eierlederapfel usw. Geplant ist, während 10 Jahren durch Neupflanzungen einen einzigartigen Sortengarten aufzubauen und dessen Obst zusammen mit der Schule lokal zu nutzen.
Beteiligte: Naturschutzverein Wenslingen, Primarschule Wenslingen, Landeigentümer, Bewirtschafter, Dorfmosterei.

Folgender Film über den Schulbaumgarten ist im Finale des Faktor5 Preises entstanden:

 

 

 

 

Details:
Jedes neue Erstklasskind pflanzt jeweils im Herbst seinen eigenen Apfel- oder Birnbaum. Es verfolgt während der ganzen Primarschulzeit dessen Wachstum und beteiligt sich aktiv bei der Pflege und (später) bei der Ernte. Das Pflanzritual markiert für die Kinder den Beginn eines neuen Lebensabschnittes, und der auch in der Freizeit immer wieder besuchte eigene Baum hilft wortwörtlich bei der Verwurzelung im Dorf. Die Schule hat sich mit diesem Projekt zum Ziel gesetzt, die Kinder auf die Herkunft und Produktion von Nahrungsmitteln aufmerksam zu machen und auch möglichst direkt im Baumgarten Unterrichtseinheiten zu absolvieren. Jeweils im Herbst werden daher Äpfel eingesam¬melt (bis zum Ertragsalter der Jungbäume bei ungenutzten Bäumen im Dorf), zu Apfelringli gedörrt oder in der Dorfmosti verarbeitet – ganz nach dem Motto „Süssmost statt Cola“. Jeder der bisher gepflanzten 67 Bäume gehört einer anderen selten gewordenen Sorte an – so entsteht ein Sortengar¬ten, in welchem für jeden Gaumen und unterschiedlichste Verwendungszwecke Apfel und Birnen wachsen. Eine öffentliche Degustation im Jahr 2014 fand in der Dorfbevölkerung grossen Anklang und half mit, Begeisterung für heimisches Obst zu wecken.

 

Die Aufbauzeit des Projekts durch Neupflanzungen ist auf 10 Jahre ausgerichtet, danach soll der Schulbaumgarten nicht mehr erweitert, sondern in seinem Bestand gepflegt werden. Treten die Kin¬der in die Sekundarschule Gelterkinden ein oder ziehen weg, erlischt ihre automatische Baumpaten¬schaft und sie haben auf freiwilliger Basis die Möglichkeit für eine Verlängerung (mit Kostenbeteiligung an die Pflege). Frei werdende Bäume werden vom Verein unterhalten oder an Dritte weiterver¬mittelt. Ziel ist, dass möglichst viele Baumzöglinge im Ertragsalter ihren Liebhaber gefunden haben, der das anfallende Obst mit Freuden verwendet. Der Landbewirtschafter sorgt für den Wiesenunterhalt und delegiert die Baumpflege an den Naturschutzverein, welcher kompetente Fachleute engagiert. Auch die Koordination der verschiedenen Einsätze und tatkräftige Mithilfe bei Pflanz-, Ernte- und Verarbeitungsaktivitäten werden vom Naturschutzverein geleistet.

Trotz Pflegebeitrag durch den Bewirtschafter und Patenschaftsverträgen der in die Sekundarschule wechselnden Primarschülerinnen ist die kostendeckende Bewirtschaftung des Baumgartens langfristig noch nicht ganz gedeckt. Es fallen Kosten an für die Baumbeschaffung bis ins Jahr 2021, die Beschaffung allfälliger Leitern (Ernte), Vermostungs-Gebühren, Miete der Mostkocher, Ankauf der Gebinde, Znüni für die Kinder bei Baumpflanzaktion, Herstellung von Namenstäfelchen an den Bäumen für die Patenkinder usw. Aus diesem Grund ist der Naturschutzverein dankbar für finanzielle Unterstützung, auch im Sinne einer Würdigung der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten im Dienste der Schulkinder und der Natur.